Bangalore

Christiane Link

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin überwältigt von den ganzen Eindrücken, die ich hatte. Vielleicht fange ich chronologisch an. Nach der kurzen Nacht sind wir ins Microsoft Research Center gefahren, ein sehr modernes Gebäude mit europäischer Innenausstattung. Es gibt eine Rampe vor der Tür und eine Rollstuhltoilette im Erdgeschoss (falls jemand mal in Bangalore eine Rollstuhltoilette sucht…). Einen Fahrstuhl gibt es natürlich auch. Wir haben dort den ganzen Tag verbracht, ich habe viele nette Leute kennen gelernt und fühlte mich rundum wohl. Ich bewege mich mit einem Auto und Fahrer durch die Stadt. Die anderen Journalisten reisen im Minibus, der viel zu hoch für mich wäre. Das Hotel hat keinen ebenerdigen Eingang. Aber über die Tiefgarage kommt man rein – wenn nicht gerade wieder Autos vor dem Fahrstuhl parken.

In der Innenstadt von Bangalore war ich auch. Ich bin alleine los und wollte mal testen, wie weit ich komme. Das Haupthindernis sind die Bürgersteige. Sie sind fast nicht befahrbar und irre hoch. Zudem regnete es auch noch stark und alles schwamm weg, aber die wichtigsten Straßenzüge habe ich gesehen. Ich habe immer irgendeine Stelle gefunden, wo der Bürgersteig kaputt war und man auf die Straße konnte. Das ist zwar etwas riskant bei der Fahrweise hier, aber es ist soweit gut gegangen. Die Geschäfte haben alle Stufen vor den Türen, aber da es hauptsächlich Ramsch gab, war mir das egal.

Man muss sagen, ich wirke hier schon sehr wie eine Außerirdische. Die Leute gaffen mich hemmungslos an, bilden Menschentrauben, Autos bleiben stehen. Ich habe gehört, dass behinderte Menschen in Indien zum normalen Bild gehören. Den Eindruck habe ich bislang nicht. Ich habe nur einen behinderten Mann gesehen, der in einem Schubkarren von einem anderen behinderten Mann geschoben wurde. Beide sahen hundeelend aus. Viele Leute kommen einfach auf mich zu und fragen, woher ich komme. Manche wollen Geld oder Dienstleistungen wie Schuhe putzen verkaufen. Überhaupt sind die Menschen sehr freundlich und ich fühle mich sicher. Manche Passanten sprechen mich an und sagen mir, dass sie für mich beten werden. Tsja, es ist halt alles eine Frage der Perspektive. Für die Menschen hier bin ich trotzdem „ärmer“ dran als sie selbst.

Abends gab es ein klasse Abendessen im besten Restaurant am Platze. Überhaupt schmeckt das Essen hier ganz wunderbar und ich vertrage es auch. Es ist sehr scharf, wobei die Inder versichern, sie würden für uns schon mild würzen. Ich habe den ganzen Tag einen starkes Brennen im Mund, aber man gewöhnt sich daran.

Fotos kommen noch, sobald ich eine bessere Internetverbindung habe. Das ist ein bisschen schwierig hier.



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