Barrierefreie Barcamps

Christiane Link

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Ich überlege gerade, zum Barcamp nach Berlin zu fahren. Ich kann meine Überlegungen aber sofort wieder einstellen, wenn die Location nicht barrierefrei ist. Aber irgendwie widerspricht das ja der Barcampidee…

Aus diesem Anlass habe ich mal ein paar wichtige Punkte zusammen geschrieben, um Barcamps barrierefreier zu machen. Die Liste ist sicher nicht vollständig, ist aber vielleicht auch für den ein oder anderen Nicht-Barcamp-Event hilfreich:

1. Nur ein barrierefreier Veranstaltungsort, ist ein guter Veranstaltungsort.

2. Jeder Raum muss stufenlos zu erreichen sein. Das heißt, mehrstöckige Gebäude müssen einen Fahrstuhl haben. Auch der Fahrstuhl muss stufenlos zu erreichen sein.

3. Mindestens eine Behindertentoilette ist Pflicht. Behindertentoiletten sind Toilettenräume, in die ein Rollstuhl problemlos passt. Es reicht nicht, eine stufenlos erreichbare Toilette zu haben.

4. Barrierefreiheit sollte kommuniziert werden. Wenn die wichtigsten Fragen zur Barrierefreiheit schon bei der Anmeldung beantwortet werden, erspart das behinderten Besuchern Recherchearbeit und signalisiert zudem, dass sie willkommen sind.

5. Es sollte ein Ansprechpartner für Barrierefreiheit benannt werden, möglichst jemand, der ein bisschen was von der Materie versteht. Namen und E-Mailadresse des / der Verantwortlichen sollte auf der Webseite zu finden sein.

6. Barcamp-Webseiten und der Anmeldeprozess sollten barrierefrei sein, damit auch behinderte Menschen sich beteiligen und vor allem anmelden können. Es muss leicht ersichtlich sein, an wen man sich bei Problemen mit der Anmeldung wenden kann.

7. Anreiseinformationen sollten Hinweise zur Barrierefreiheit enthalten. Wo ist die nächste barrierefreie U-Bahnstation? Fahren dorthin Busse mit Rampen?

8. Einige Veranstaltungsorte haben Höranlagen für Schwerhörige. Auch darauf kann man auf der Barcamp-Seite hinweisen.

9. Jemand der gehörlos ist, wird von der Veranstaltung nur mit Gebärdensprachdolmetscher profitieren können. Vielleicht findet sich ja ein Sponsor, der die Dolmetscher finanziert, sofern sich gehörlose Teilnehmer anmelden.Vorher unbedingt mit den gehörlosen Teilnehmern abstimmen, wann die Dolmetscher benötigt werden!

10. Die Assistenzkräfte von behinderten Teilnehmern sind keine Teilnehmer und müssen sich daher auch nicht auf der Teilnehmerliste eintragen. Behinderte Teilnehmer, die glaubhaft machen, Assistenz zu benötigen, können eine Begleitperson mitbringen. Auch das wird auf der Barcamp-Seite kommuniziert.

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Update: Das Barcamp in Berlin ist für mich zugänglich. Darum ging es mir aber gar nicht in erster Linie. Ich möchte mit dieser Liste Planern zukünftiger Barcamps, ein paar Stichpunkte an die Hand geben, um besser planen zu können.



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