Barrierefreie Fernsehbühnen

Christiane Link

Eine der ersten Anekdoten, die mir bei BBC erzählt wurden, war die Geschichte von der „Sportlerin des Jahres“, die während einer Fernseh-Livesendung ihren Preis nicht entgegennehmen konnte, weil die BBC „vergessen“ hatte, die Bühne barrierefrei zu machen. Sie war Rollstuhlfahrerin und Paralympics-Siegerin und war per Telefonabstimmung etwas überraschend von den Zuschauern gewählt worden. Seit dem gibt es bei der BBC die Anweisung, dass alle Bühnen barrierefrei sei müssen, was ich selber gesehen habe. Selbst die kleine Bühne in dem Raum, in dem Mitarbeiterschulungen abgehalten werden, ist barrierefrei mit Rampe zugänglich.

Erfreulich ist, dass beim Deutschen Fernsehpreis immerhin drei behinderte Menschen auf der Bühne standen. Während die Paralympicssiegerin Kirsten Bruhn von hinten auf die Bühne kam (sie ist Rollstuhlfahrerin), musste Marcel Reich-Ranicki sich mühevoll die Stufen hinauf und hinunter quälen (er ist altersbedingt gehbehindert) und Denise Marko, die nur ein Bein und keine Arme hat, wurde auf die Bühne getragen. Das Mädchen ist 14 und kann sehr gut auf einem Bein hüpfen, aber eben keine Treppen hoch springen. Ich habe in England schon so viele schlaue Möglichkeiten gesehen, Bühnen zugänglich zu machen. Wenn ich weiß, dass zwei Preisträger eine Gehbehinderung haben, sind fünf Stufen vor der Bühne das Unpassendste, was man als Bühnenbauer machen kann.



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