Das Foto ist aus einem Fahrstuhl am Flughafen Hamburg aufgenommen. Da hat man sich jetzt etwas ganz Innovatives einfallen lassen, um zu verhindern, dass die Passagiere mit den Gepäckwagen überall hinkommen. Die Stange erfüllt ihren Zweck: In den Fahrstuhl kommen sie jetzt jedenfalls nicht mehr. Dass aber auch Rollstuhlfahrer die Fahrstühle benutzen möchten – dieses kleine Detail kann man dann auch mal übersehen, wenn es um den Kampf gegen die Gepäckwagen geht.
„Mit Eröffnung des neuen Terminals gibt es jetzt viel mehr Gepäckwagen als vorher“, erklärte mir ein Flughafenmitarbeiter, der auch so nett war, die Fahrstuhltür für das Foto aufzuhalten. Der Flughafen wolle nicht, dass die Gepäckwagen mit nach unten genommen werden. Die Stange kann man bei Bedarf aus dem Boden nehmen. Dass das aber längst nicht jeder Rollstuhlfahrer kann und das auch nicht wirklich etwas mit barrierefreiem Bauen sondern mit Barrieren aufbauen zu tun hat, scheint den Flughafen nicht zu stören.
Sollte die Stange die Gepäckwagenfetischisten nicht abhalten, den Gepäckwagen immer und überall im Flughafen zu nutzen, habe man sogar vor, die Stange richtig festzuschrauben, sagte mir der Mitarbeiter. Dann müssen Rollstuhlfahrer, um fliegen zu können, Fliegen lernen – nach unten zum Gepäckband.
Seit rund 10 Jahren fliege ich regelmässig ab Hamburg und konnte vom Flugzeug barrierefrei zum Gepäckband rollen. Seit letzter Woche geht das nicht mehr. „Am neuen Terminal sind die Stangen noch nicht installiert“, sagte mir der Mitarbeiter. Mal sehen, ob ich das mit einem netten Brief an den Flughafen verhindern kann. So können sie ihr Gepäckwagenproblem, das sie selbst verursacht haben, jedenfalls nicht lösen.