Ich hatte heute abend eine Einladung zu einer Veranstaltung eines großen amerikanischen Softwarekonzerns. ;-) Ich kannte die Örtlichkeiten nicht und war auch zu faul, vorher anzurufen und zu fragen, ob es barrierefrei ist. Da Berlin in Bezug auf die Bauordnung mein Lieblingsbundesland ist, war ich zuversichtlich, dass ich da irgendwie reinkommen würde. Da ich auch nicht wusste, ob der Shuttle vom der IFA in die Innenstadt für mich geeignet ist, bin ich mit der S-Bahn gefahren. Manchmal bin ich einfach zu müde, immer überall anzurufen und zu fragen, ob ich rein komme, um dann eine „Ja, ich weiß nicht so genau“-Antwort zu bekommen. Ich wusste, dass in der Nähe viele Lokale sind, da wäre ich dann stattdessen Essen gegangen.
Ich kam also bei der Solarbar an und man fragte mich beim Empfang, ob ich Höhenangst hätte. Ich war etwas erstaunt und schaute sehr fragend. Man sagte mir, man habe zwei Fahrstühle: Einen Glasfahrstuhl, der an der Fassade nach oben fährt und einen innen liegenden. Das war mal Barrierefreiheit der anderen Art, auch für Akrophobiker. Ich entschied mich für den Fassadenfahrstuhl und konnte die Aussicht über die Stadt genießen.
In der obersten Etage eines Wohnkomplexes fand die Veranstaltung statt. Jemand ist auf die schlaue Idee gekommen, eine Lounge dort oben einzurichten. Super Aussicht! Der Haken: Oben war dann nicht mehr viel mit Barrierefreiheit. Die Vorträge fanden eine Etage weiter oben ohne Fahrstuhl statt. Ich musste daher mit der Bar und dem Buffet vorlieb nehmen. Ich habe mich aber sehr nett unterhalten und fand es dann irgendwie auch nicht mehr so tragisch, die Rede zu verpassen. So lange das Buffet barrierefrei ist, bin ich milde gestimmt. Warum keiner der beiden Fahrstühle ganz nach oben fährt, verstehe ich dennoch nicht.