Behinderter Tarifwechsel

Christiane Link

Ich bin seit Ewigkeiten eine ansich zufriedene Vodafone-Kundin. Schon während meines Studiums wechselte ich zu Vodafone und angesichts meines schmalen Studentenbudgets entschied ich mich für den „Aktion 80“-Tarif. Das ist ein Sondertarif für behinderte Kunden. Eigentlich mag ich keine Behindertenermässigungen, aber meine Haushaltskasse siegte über meine Prinzipien.

Nachdem Vodafone nun endlich mein Wunschhandy im Angebot hat, habe ich mich entschlossen, mir ein UMTS-Handy zu kaufen und einen UMTS200-Tarif abzuschließen. Das ist eine Flatrate mit 200 Inklusivminuten. Ich hatte mir vorher an der Kundenhotline anhand meiner Rechnung ausrechnen lassen, dass das für mich billiger ist als beim „Aktion 80“-Tarif zu bleiben, da ich viel im Ausland bin. Außerdem wollte ich, angesichts verbesserter Haushaltslage, den Behindertentarif endlich loswerden.

Ich bestellte vor zwei Wochen das gewünschte Handy im Internet und wechselte den Tarif. Zwei Tage später erhielt ich eine Mail, dass der Auftrag storniert wurde. Ich hätte „Sonderkonditionen“. Eine Bestellung über das Internet sei nicht möglich.

Ich rief also die Hotline an und man erklärte mir, dass es an dem „Aktion 80“-Tarif liege. Ich müsse erklären, dass ich trotz Anspruch darauf verzichte. Dass die Vergünstigung bei meiner Art von Umsätzen gar keine ist, spielte keine Rolle. Man werde mir ein Formular zufaxen, aber es passierte nichts. Man rief mich auf dem Handy an und bedauerte, dass dieser Fall nicht vorgesehen sei. Dementsprechend habe man dafür auch kein Formular. Ich solle einen Brief schreiben und erklären, dass ich auch den Sondertarif verzichte, welchen Tarif ich stattdessen möchte und welches Handy man mir zuschicken soll. Ich war zwar nicht begeistert, aber auch das tat ich und faxte es in die zuständige Abteilung. Daraufhin passierte nichts. Ich rief also wieder an. Man bat mich, den Brief abermals zu faxen. Zur Kontrolle rief ich einen Tag später an und fragte, ob jetzt alles in die Wege geleitet ist. Das wurde mir zugesichert und ich erwartete heute das Handy per Post. Aber da hatte ich die Rechnung ohne Vodafone gemacht.

Heute bekam ich eine SMS. Man habe meinen Vertrag verlängert. Ich erhalte nun den Classic-Tarif. Den hatte ich aber gar nicht bestellt. Ich rief wieder bei Vodafone an und erklärte, dass ich seit fast zwei Wochen versuche, ein Handy der oberen Preiskategorie und eine Flatrate bei ihnen zu buchen, ich aber den Eindruck hätte, dass sie mein Geld nicht möchten. Die Mitarbeiterin schaute in meinen Datensatz. Dort war vermerkt, dass ich den UMTS-Tarif nicht buchen könne, da ich kein Handy bestellt hätte. Natürlich hatte ich ein Handy bestellt – zwei Mal per Fax in dem gleichen Schreiben, in dem ich den Tarif bestellt hatte. Ich bat die Mitarbeiterin inständig, mir jetzt endlich das Handy zuzuschicken und den Tarif zu buchen. Doch ich wurde wieder enttäuscht. Die zuständige Abteilung habe bereits Feierabend. Es war nicht einmal 17 Uhr, glaube ich. Sie könne sich frühstens am Montag um meine Angelegenheit kümmern. Aber immerhin hatte sie das Fax vorliegen, aus dem hervorgeht, dass ich das Handy bereits zwei Mal bestellt habe.

Ich harre nun der Dinge die da kommen. Wenn ich Pech habe, bekomme ich nächste Woche drei Handys geschickt. Wer einmal bei Vodafone als behindert registriert ist, kommt aus der Nummer so leicht nicht mehr raus. Wie das wohl mit anderen Randgruppen ist? Schließlich gibt es auch Journalistentarife. :-)



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