Die Deutsche Bahn schickt behinderte Reisende früh ins Bett

Christiane Link

Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, kann an einigen deutschen ICE-Bahnhöfen nicht nach 22 Uhr ankommen – außer man ruft vom Zug aus die örtliche Presse an, berichtet kobinet.

Der Deutschen Bahn ist sich natürlich keiner Schuld bewusst (auch in den Kommentaren Leserbriefen reagiert der Konzern).

„Ich denke, es ist inzwischen offensichtlich, dass wir uns als Kontakstelle für kundenbezogene Behindertenangelegenheiten im Konzern offensiv für die Interessen von behinderten Menschen einsetzen und beharrlich all‘ das vorantreiben, was gegenwärtig machbar und möglich ist“, schreibt die Bahnmitarbeiterin in einem Leserbrief. Was sie verschweigt ist, dass man am Bahnhof Mainz bis Anfang des Jahres durchaus auch nach 22 Uhr aussteigen konnte. Machbar und möglich ist es also. Die Bahn hat die Mitarbeiter einfach eingespart ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie behinderte Reisende aus dem Zug kommen. Die sollen sich stattdessen über die „Kontaktstelle für kundenbezogene Behindertenangelegenheiten“ (schon der Name sagt viel über die Unternehmensphilosophie!) freuen. Ich brauche keine Abwimmelstelle Kontaktstelle, ich brauche barrierefreie Züge und eine barrierefreie Infrastruktur!



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