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Die ZEIT hat die Gehörlosen entdeckt. Kaum entdeckt, werden sie auch schon wieder totgeschrieben! Gehörlose seien vom Aussterben bedroht, lesen wir da. Zu verdanken haben wir das dem Cochlea Implantat, das die dominanzkulturelle Gesellschaft endlich von dieser Minderheit befreit – so jedenfalls liest sich der Artikel.
Ich glaube, dass so ein Artikel der gleichberechtigten Teilhabe gehörloser Menschen schadet. Und zwar nicht, weil er verspricht, dass es bald keine Gehörlosen mehr gibt – eine offensichtliche Ente – sondern weil in dem gesamten Artikel der Eindruck erweckt wird, dass ein Leben nur hörend richtig lebenswert ist.
Ich halte den Artikel, gerade weil ich Journalistin bin, für einen pr-technischen Super-Gau für die Gehörlosengemeinschaft und einen großen Sieg für die Menschen, die gehörloses, gebärdensprachliches Leben als weniger wert empfinden. Nichts anderes wird in dem Artikel bestätigt. Schade. Ich dachte, die Menschen seien weiter…