Ich fliege ja derzeit sehr viel und die britischen Flughäfen gelten als besonders Terror gefährdet. Trotzdem ist es mir heute „gelungen“, eine volle Flasche Wasser mit an Bord zu nehmen. Nicht, dass ich es darauf angelegt hätte, ich hatte die Flasche einfach hinten in der Tasche am Rollstuhl vergessen. Da lag sie gut sichtbar – wahrscheinlich zu gut. Ich habe es erst gemerkt als ich auf den Bordrollstuhl umgestiegen bin und sie dort liegen sah.
Überhaupt finde ich diese Flüssigkeitsregelung eine ziemliche Farce. Ich fühle mich jetzt nicht wirklich sicherer, weil alle Passagiere ihre Wasserflaschen abgeben müssen. Aber die Regelung bringt einiges ans Licht: Zum Beispiel wird Alkoholismus plötzlich sichtbar. Mehrfach standen ältere Frauen vor mir, denen ich niemals einen Hang zum Alkohol unterstellt hätte. Dann zücken die Damen aber ihre transparente Plastiktüte und darin befinden sich nicht etwa Cremes, Kosmetika und Puder, sondern kleine Schnapsflaschen.
Dann gibt es den Typ Frau, der sämtliche Faltencremes kauft, die auf dem Weltmarkt zu haben sind – jetzt in der Minitube. Und alle diese Tuben müssen mit auf Reisen. Nun passen diese Tübchen aber nicht alle in die Tüte, jedenfalls nicht so, dass die Tüte, wie vorgeschrieben, wieder zugeht. Und dann beginnt die Diskussion: Muss die Tüte zugehen? Muss man sich jetzt wirklich von 3 der 25 Tuben trennen? Reichen nicht 2 Tuben? Ein Drama spielt sich ab – auch für die Leute, die hinter der Kometikfanatikerin in der Reihe stehen.
Und dann gibts es noch den Typ „Wiiiiiiie, man darf keine Flüssigkeiten mit an Bord nehmen? Seit wann dass däääännnnn?“. Für die Kegelgruppe auf dem Weg nach Mallorca brechen Welten zusammen. Diese Regelung wurde, vermute ich, nicht nur wegen der Sicherheit erlassen. Es ermöglicht einmalige Studien über das Verhalten von Menschen.