Update zur Erklärung :-):
Da ich ein neues Handgas in meinem Auto habe, musste ich die Fahrzeugpapiere umschreiben lassen. Dienstags hat nachmittags nur die Zweigstelle Nord des LBV offen, also bin ich raus nach Hamburg-Langenhorn gefahren. Ich hatte mal im Vorbeifahren gesehen, dass die Behindertenparkplätze vor der Tür haben und schloss daraus, dass die Behörde barrierefrei ist. Sie glauben auch bestimmt, sie sind es.
Ich parkte also auf dem bereits gesichteten
Ein nettes Pärchen sprach mich an und zusammen mit weiteren Wartenden vor der Behörde versuchten wir, dieses rostige Ding in Bewegung zu setzen. Nichts passierte. Ich bat jemanden, in der Behörde bescheid zu sagen, damit „eingewiesenes Personal“ – so stand es auf der Hebebühne – sich nach draussen bemüht. Eine Klingel, um dieses Personal selbst anzufordern, gab es nicht. Die Frau kam zurück, aber sonst kam niemand.
In der Zwischenzeit kamen immer mehr Leute hinzu, die ihre Wartezeit damit verkürzen wollten, die Hebebühne zum Laufen zu kriegen. Irgendwann schaffte es ein Mann, in dem er immer wieder verschiedene Knöpfe drückte. In Schneckengeschwindigkeit hob mich dieser hässliche Apparat nach oben. Von dem „eingewiesenen Personal“ liess sich nach wie vor keiner Blicken. Oben angekommen entdeckte ich zwei weitere dieser Geräte. Eines am gegenüberliegenden Eingang und eines, das mich wieder drei Stufen nach unten bringen sollten. Dort war der Kundenbereich des LBV. Aufmerksame Zeitgenossen werden sich jetzt fragen, warum man eine Hebebühne installiert, um behinderte Besucher erst drei Stufen nach oben zu bugsieren und um sie dann mit einer weiteren Hebebühne wieder drei Stufen nach unten zu bringen. Ich stellte mir diese Frage auch. Warum hat sich der Architekt diese Frage nicht gestellt? Und für ältere und gehbehinderte Leute ist das auch keine vernünftige Lösung.
Auch die zweite Hebebühne bewegte sich erst einmal nicht. Auch das Knöpfe drücken half diesmal nichts. Ich ging zur Information, die ja schon beim ersten Mal nicht in der Lage war, „eingewiesenes Personal“ ausfindig zu machen. Aber diesmal kam sie nicht drumherum. Das Ding gab keinen Mux von sich. Übrigens wäre auch im Warteraum irre viel Platz für eine Rampe gewesen, wenn man die Besucher schon treppauf und treppab schicken will.
Nachdem wieder niemand kam, machte ich den konstruktiven Vorschlag, mich doch einfach jetzt und hier zu bedienen. Dann muss der Mitarbeiter halt zu mir kommen, wenn die Technik versagt. Vorschlag abgelehnt. Irgendwann tauchte dann doch ein Techniker auf, der versuchte, die Notverriegelung per Schlüssel zu lösen. Aber der Schlüssel passte nicht. Er ging wieder auf Schlüsselsuche und fand ihn. Und so brachte er auch diesen Hublift zum Laufen.
Der Hublift steht in der Mitte des Warteraumes und ist in seiner Hässlichkeit kaum zu übersehen. Auch Kinder finden offensichtlich großen Gefallen an dem Spielzeug. Denn nicht umsonst prangt ein Schild auf der Metallbox, dass Kinder nicht mit dem Lift spielen dürfen. Dass das Schild nichts nutzt, könnte eine Erklärung für die gedrückte Notverriegelung sein. :-)
Solch komische Konstruktionen sieht man oft in alten Häusern, in denen man nachträglich nichts besseres installieren konnte und in denen wenig Platz ist. Eine Wandkollage informiert die Besucher aber darüber, dass das Gebäude 1999 bezogen wurde… Wieder eine Entschuldigung, die irgendwie nicht ganz passt.
Die Bearbeiter sitzen übrigens auf Straßenebene und schauen direkt auf den Parkplatz, stellte ich nach 90 Minuten Warten fest. Da es heute sehr heiß war, fiel mir aber noch etwas ganz anderes auf – die Fenster standen nämlich offen und sie gehen bis zum Boden. Wenigstens können die Mitarbeiter auf einer Ebene und fast ohne Stufe zu ihrem Arbeitsplatz gelangen – wenn man das schon den Bürgern nicht zugesteht. :-)