Hongkong entdecken

Christiane Link

Hongkong ist einfach riesengroß und die Menschenmassen sind erdrückend. Wir haben gestern erst einmal ausgiebig gefrühstückt. War sehr lecker und hielt den ganzen Tag vor.

Dann haben wir uns auf die Suche nach einem Fahrstuhl an unserer U-Bahn-Station begeben und hatten tatsächlich Glück. Die Aussagen zur Barrierefreiheit wurden in der Broschüre für behinderte Besucher zumindest bei unserer Station untertrieben.

Rampe am U-Bahn-Eingang

Dass das nicht immer so ist, haben wir gestern auch gelernt. Wir sind erst einmal nach Hongkong Island gefahren. Alles barrierefrei. Wir sind am Hafen entlang gelaufen und wollten dann in die U-Bahn einsteigen. Doch wir fanden auch nach langem Suchen den richtigen Eingang nicht. In der Broschüre stehen die einzelnen Telefonnummern der U-Bahn-Stationen. Also habe ich vom Handy aus in der Station angerufen und um Hilfe gebeten.

Das gestaltete sich schon insofern schwierig, weil viele Hongkonger weit schlechter Englisch sprechen als ich das gehofft hatte. Und mein Chinesisch läßt extrem zu Wünschen übrig. :-) Aber letztendlich kam doch jemand, der uns sagte, sie hätten eine Maschine, die Treppen fahren könne, aber es würde sehr lange dauern, weil die Maschine so langsam sei. Er brachte uns stattdessen zu Fuß zu einer anderen Station in der Nähe.
Bei unserer Suche nach ebenerdigen Eingängen, Fahrstühlen etc. zeigte sich die Hilfsbereitschaft der Leute. Immer wurde uns geholfen, auch wenn die Passanten kein Englisch konnten. Mit Händen und Füßen ging es immer irgendwie. Morgens konnten wir schon die Sortieranlage der Hongokonger Hauptpost kennenlernen. Dort gab es den einzigen Fahrstuhl, da der Lift, der uns zum Einkaufszentrum nebenan bringen sollte, außer Betrieb war.

Mit einem Doppeldeckerbus sind wir dann auf den Peak gefahren. So heißt die Gipfelregion um die mit 552 Meter höchste Erhebung der Insel. Ein traumhafter Blick!

Blick auf Hongkong Blick auf Hongkong

Nach zwei Stunden Sonnentanken inklusive Schlafen wollten wir die Tram nach unten nehmen.

Tram

Absolut barrierefrei heißt es in der Broschüre, auch für Rollstuhlfahrer. Die Barrierefreiheit hatte zwei Stufen und einen etwa 65 Zentimeter breiten Eingang. Mein Rollstuhl ist 63 Zentimeter breit. Mit Hilfe von O. und des Personals habe ich auch diese Hürde gemeistert. Und dann ging es bergab – und wie. Ich stand teilweise nur noch auf einem Hinterrad und einem Vorderrad. Die Kräfte waren einfach zu groß. Aber es war ein Erlebnis! Auf dem Foto erkennt man wie schräg die Bahn im Verhältnis zu den Hochhäusern fährt.

Die Bahn am Hang

Unten angekommen sind wir mit der U-Bahn wieder nach Kowloon gefahren. Wir wollten an einer Station aussteigen, die als barrierefrei gekennzeichnet war. Es sollte einen Fahrstuhl bis zur Zwischenebene geben und dann sollte man vom Personal Hilfe bekommen. Ich war gespannt, wie diese Hilfe aussehen sollte. Und tatsächlich, es gab einen Fahrstuhl zur Zwischenebene, ansonsten nur Treppen. Ich ging zur Aufsicht und man sagte mir, ich solle warten. Dann kam ein Mann mit einer Treppenraupe wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ich fuhr mit dem Rollstuhl auf eine Plattform. Unter mir war ein Kettensystem und hinten stand ein Mitarbeiter, der dem Gerät die Richtung vorgab. Dann ging es in Richtung Treppe. Das Gerät arbeitete sich wie ein Panzer von Stufe zu Stufe. Ich hing nach hinten abgekippt in dem Gerät. Langsam arbeitete sich die Raupe von Stufe zu Stufe vor – und ich immer kurz vorm Abgrund. Ich verstand nun, warum uns der Mitarbeiter morgens zu einer anderen Station geschickt hatte. Nach ewiger Zeit bin ich aber noch oben angekommen.

Im Einkaufszentrum unseres Hotels waren wir dann in einem Lokal, in dem fast nur junge Leute saßen. Ich bestellte Nudeln mit Krabben und eine Suppe und O. Nudeln mit Rind. Beide Gerichte sowie die Suppe schmeckten extrem nach Fisch. Auch die Nudeln. Aber wir waren tapfer und haben es gegessen. :-)



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