Jahresendfragebogen 2024

Vorherrschendes Gefühl für 2024?

Ich rock das.

2024 zum ersten Mal getan?

Ich bin rechtlich gegen ein Bahnunternehmen wegen andauernder Diskriminierung vorgegangen. Ohne Anwalt. Ich habe mich selbst vertreten, gegen eine Anwaltskanzlei und die Rechtsabteilung des Unternehmens und des Verkehrsministeriums. Und ich würde sagen, ich habe das ziemlich gut gemacht und eine Summe bekommen, die ich angemessen finde.

2024 leider gar nicht getan?

Urlaub gemacht, weil ich aus gesundheitlichen Gründen schlicht lange nicht reisen durfte, immerhin war ich aber in Berlin bei der re:publica, was für mich dieses Jahr ein absoluter Meilenstein war.

Wort des Jahres?

Failed Assist - das ist der englische Begriff dafür, wenn man bei der Bahn vergessen wird, wenn man Assistenz braucht, und stattdessen bis ans Ende der Strecke fahren muss oder die Notbremse zieht, wenn man denn drankommt. Die Älteren erinnern sich: Das war auch schon das Wort des Jahres 2020.

Getränk des Jahres?

Wasser mit Erdbeergeschmack.

Bestes Essen des Jahres?

Ich war beruflich in Glasgow und dort nordindisch essen. Das Restaurant heißt “The Dhabba”. Kann ich sehr empfehlen.

Meistkontaktierte Person?

Das ist dieses Jahr echt schwer zu sagen. Ich hatte mit wirklich vielen Menschen zu tun. Vermutlich ist es mein sehr guter Freund Doug, der mir nicht nur gesundheitlich viele Ratschläge geben konnte, sondern auch in rechtlichen Angelegenheiten. Ohne ihn hätte ich ziemlich viel dieses Jahr nicht geschafft.

Die schönste Zeit verbracht mit?

Ich habe im Oktober 25 meiner Freunde zu einem Dinner eingeladen, um zu feiern, dass ich noch da bin. Das war vor 12 Monaten nicht so unbedingt vorhersehbar, und ich habe über jeden von ihnen eine kleine Rede gehalten. Das war einer der schönsten Abende ever und vielleicht eine der besten Ideen, die ich je hatte (sie kam mir auf der Intensivstation letztes Jahr). Sagt den Menschen, die Euch was bedeuten, zu Lebzeiten, dass sie Euch was bedeuten. So wichtig.

Die meiste Zeit verbracht mit?

  1. Krankenhausterminen
  2. Dutzende Anwaltsschreiben beantworten, auf die Mediation mit dem Bahnunternehmen vorbereiten, recherchieren
  3. Zumba

Song des Jahres?

The Interrupters - Title Holder

Fight like a title holder.
Stand like a champion.
Live like a warrior, and never let 'em break you down. 

Das Lied hat mich von Runde zu Runde mit den Anwälten getragen und spiegelt eigentlich das ganze Jahr 2024 wieder, auch in Bezug auf die Medikamenteneinstellung. 

Beeindruckendstes Buch des Jahres?

Ok, das ist eigentlich mein kleines Geheimnis, aber ich teile es trotzdem. Ich habe die Verhandlungen mit dem Bahnunternehmen mit Hilfe des Buches “Never split the difference” von Chris Voss geführt. Es ist eines der besten Bücher über Verhandlungen, das ich je gelesen habe. Chris Voss war FBI-Verhandler bei Geiselnahmen auf der ganzen Welt und ich habe mich, wann immer es ging, an sein Buch gehalten und die Reaktionen der Gegenseite in meinem Fall waren exakt so, wie er es beschrieben hat. Er hat auch x Interviews gegeben, die man auf YouTube ansehen kann. 

Erkenntnis des Jahres?

Beharrlichkeit ist eine Superkraft. 

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

  1. Die massiven Probleme mit dem Bahnunternehmen als ich noch sehr krank und schwach war, aber Bahn fahren musste, um ins Krankenhaus zu kommen, und mir geschworen habe, dass ich dagegen vorgehe, sobald es mir besser geht.
  2. Die krassen Nebenwirkungen der Herzmedikamente, die aber unterdessen weg sind.
  3. Krankheit von Freunden.

Beste Idee/Entscheidung des Jahres?

Nach Berlin zur re:publica zu fahren. Das war so ein Meilenstein bei meiner Genesung und ich habe mich seit Monaten wieder richtig fit gefühlt, habe alte Freunde getroffen und wurde inspiriert.

Schlimmstes Ereignis?

Es war für mich persönlich ein relativ katastrophenfreies Jahr im Vergleich zu 2023. Ich habe medizinisch ein paar unangenehme Dinge über mich ergehen lassen müssen, aber alles in allem war es ein gutes Jahr.

Schönstes Ereignis?

Das Dinner mit meinen Freunden. Nicht nur wegen des Dinners selbst, sondern schon allein wegen der Vorfreude. Wir hatten eine super Location in St Pancras (das ist ein Londoner Bahnhof) und es hat einfach alles gepasst.

2024 war mit einem Wort?

Ein Kampf, aber ich habe gewonnen.