Ich muss gestehen, ich kenne das Land nicht wirklich, in dem ich lebe. Ich kenne London, ich war als Schülerin zwei Mal zu einem Sprachkurs in Oxford und ich kenne Basingstoke. Dort war ich vorletztes Jahr mal auf Dienstreise, weil dort Motorola UK sitzt. Jetzt gibt es eine schöne Geschichte aus Basingstoke: Ein Pubbesitzer will keine behinderten Gäste mehr haben – keine Rollstuhlfahrer und keine Gäste mit Krücken. Das hat er jetzt auch genauso der örtlichen Zeitung gesagt.
Der Aufschrei ist groß. Unter anderem meinte er, behinderte Gäste würden eh nur Orangensaft trinken. Ihm würden Einnahmen entgehen, wenn er behinderte Menschen hineinlasse. Nun gibt es in England ein Antidiskriminierungsgesetz für behinderte Menschen. Die Disability Rights Commission ist schon alarmiert und ich bin gespannt, wie das weitergeht. Ich tippe mal auf Geldbusse und Auflagen. Nicht, dass ich glaube, dass der Typ hinterher weniger behindertenfeindlich ist. Aber für mein Gerechtigkeitsgefühl wäre das schon gut. Und ich hoffe, dass die Menschen in Basingstoke da einfach nicht mehr hingehen. So viel gesellschaftliches Engagement müsste doch machbar sein…