Medizinische Grundversorgung

Christiane Link

Heute war ich wegen meines grippalen Infekts bei meiner Hausärztin, die mir bis zum Wochenende Bettruhe verordnete. Sollte es mir nächste Woche nicht besser gehen, müsse ich zu ihrer Vertretung im Haus nebenan. Sie ist im Urlaub. Doch leider ist die Praxis im Haus nebenan nicht barrierefrei. Die Praxis ist nur über viele Stufen zu erreichen. Das fiel ihr dann auch gleich ein.

„Naja“, sagte ich. „Dann wird ihr Kollege halt einen Hausbesuch machen müssen.“ „Das wird er nicht machen“, antwortete sie mir. „Nicht für Vertretungspatienten.“ Eine andere barrierefreie Hausarzt-Praxis in der Nähe kenne sie nicht. Ich auch nicht. Nicht umsonst habe ich mir für 30 Euro ein Praxisverzeichnis gekauft, um nicht ständig mit detektivischem Spürsinn auf Arztsuche zu gehen. Aber auch dort gab es außer meiner eigenen Hausärztin niemanden in meiner Nähe mit einer rollstuhlgerechten Praxis. Kaum zu glauben, dass ich in der zweitgrößten Stadt Deutschlands und nicht auf der Hallig Hooge wohne…

Also, wenn es mir nächste Woche nicht besser geht, muss ich mit Fieber und Gliederschmerzen zu meiner alten Hausärztin am anderen Ende der Stadt fahren. So viel zum Thema „Medizinische Grundversorgung für jeden“.

Im Niedersachsen löst man dieses Problem ganz anders: Ohne Aufzug keine Praxis.



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