Halloween hat die Polizei in Atem gehalten. Das spiegelt sich einen Tag später in den mehr oder weniger originellen Pressemitteilungen der Polizei-Pressestellen Land auf, Land ab wieder.
In Düren ging es wild zu: „Ein in Jülich abgestellter Pkw wurde mit Toilettenpapier eingewickelt und mit Mehl und Ketchup eingeschmiert, so dass eine intensive Fahrzeugreinigung erforderlich wurde. Hier konnten zwei tatverdächtige Kinder als Verursacher ermittelt werden.“
Zwei Kinder….wie überraschend…
In Nürnberg wurde eine Halloween-Maske gestohlen. Das ist der Polizei eine Meldung wert: „Wegen einer Halloween-Maske (Wert: ca. 3 Euro)
wurden zwei 17- Jährige am 31.10.2004, gegen 19.15 Uhr, Am Wiesengrund im Nürnberger Stadtteil Herpersdorf zu Räubern.“
Die Segeberger Polizei allerdings hat gute Chancen den diesjährigen Preis für die beste Pressemitteilung abzuräumen. Achtung, anschnallen und festhalten: „Anlässlich des Halloween-Festes riefen aufgebrachte Bürger die Polizei. Sie beschwerten sich darüber, dass umherziehende Kinder unter dem Motto „Süßes oder Saures“ die Türklinken mit Zahnpasta beschmierten oder rohe Eier an die Haustüren warfen. In keinem Fall kam es zu Beschädigungen, dennoch zeigten sich viele Bürger im Kreisgebiet beunruhigt über das teilweise rüde Verhalten der jungen Geister. In Kaltenkirchen, im Waldweg, wurde ein 9-jähriger Junge von älteren Jungen seines Stoffbeutels mit Süßigkeiten beraubt. Die etwa 12-15-jährigen Täter liefen hinter drei Jungen her. Plötzlich umklammerte einer der beiden Täter den 9-Jährigen. Zwei Freunde des Opfers konnten den Jungen aus der Umklammerung befreien. Trotzdem gelang es dem Täter, den Beutel mit den Süßigkeiten zu entreißen. Die Täter flüchteten mit der Beute in ein nahegelegenes Waldstück.“ Und als wäre das noch nicht genug, folgt jetzt die Täterbeschreibung: “ 1. 12-15 Jahre alt, ca. 1,50 m groß, Strumpfmaske, Bekleidung nicht bekannt. 2. 12-15 Jahre alt, etwas größer als 1. Bekleidung: schwarze Lederjacke, Jeanshose.“ Na, kennst Du ein Kind, das auf die Beschreibung passen könnte? Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
Doch die Pinneberger Polizei steht ihren Nachbarn in nichts nach. Früh übt sich, wer ein Pinneberger werden will: „Am 31.10.2004, um 00.17, wurde die Polizei Uetersen in die Gorch- Fock-Straße gerufen, da dort bei einer Halloween-Party sich unerwünschte Besucher selber eingeladen hatten. Ursprünglich feierten dort ca. 10 Jugendliche ihre Party in einem Einfamilienhaus. Die Eltern waren zu der Zeit außerhäusig in der Nachbarschaft.
Die Feier eskalierte, als ca. 30 angetrunkene Jugendliche aus der ganzen Uetersener Umgebung, die von der Party gehört hatten, sich selber einluden und die Hauseinrichtung und den Garten verwüsteten. Beim Eintreffen der Polizei kümmerte sich gerade die Besatzung des Rettungswagens um einen 14jährigen Pinneberger, der völlig alkoholisiert und nackend im Vorgarten lag und seinen Rausch ausschlief. Wegen starker Unterkühlung musste er ins Krankenhaus Uetersen verbracht werden.
Der Polizei Uetersener gelang es erst mit Unterstützung weiterer Einsatzkräfte aus Pinneberg und Tornesch einen Platzverweis gegen die polizeibekannten, unliebsamen Gäste durch zu setzen. Der Rädelsführer der Gruppe Jugendlicher, ein 21jähriger Uetersener, wurde in polizeiliches Gewahrsam genommen.
Das Problem der uneingeladenen Gäste tritt in der Vergangenheit immer dann auf, wenn die Gastgeber ihre Gäste nicht gezielt darauf ansprechen, dass die Feier für eine bestimmte Personenanzahl gedacht ist und es sich nicht um eine allgemeine „Party“ für den Großraum Uetersen/Tornesch/Moorrege handelt.“
Also liebe Leute, bei der nächsten Party immer auf die Einladung schreiben: „Dies ist keine allgemeine Party für den Großraum Uetersen/Tornesch/Moorrege.“ :-)