Ich habe Philadelphia ein bißchen Unrecht getan. Die Stadt hat durchaus schöne Ecken, nur nicht gerade da, wo die Hotels sind. Es gibt eine Altstadt mit Häusern aus dem 18. Jahrhundert und viele kleine Cafés und Restaurants.
Wir haben die Räumlichkeiten besichtigt, in denen die amerikanische Verfassung erdacht und unterzeichnet wurde. Außerdem gab es gestern eine Lesben- und Schwulen-Parade durch Philadelphia. Samt Gegendemonstranten. *grusel*
Wir machen alles zu Fuß, weil der öffentliche Nahverkehr in Philadelphia zwar gut ausgebaut ist, aber nicht barrierefrei. Die U-Bahn ist nicht nutzbar und es gibt ziemlich viele Busse, die keinen Hublift haben. Nur die Regionalzüge sind für mich nutzbar. Die Türen zu den Zügen sind aber so schmal, dass ein E-Rolli niemals reinpassen würde. Und dabei nehme ich doch an, dass das ADA auch in Pennsylvania gilt. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, es wäre nicht so. Gestern war ich sogar in einem Restaurant, in dem die Rollstuhltoilette (Frauen) außer Betrieb genommen war. Ich bin dann auf die Herrentoilette gegangen. Dafür bittet die Stadt die Rollstuhlfahrer auf Behindertenparkplätzen barrierefrei zur Kasse – mit kleinen Parkuhren.
Philadelphia ist wirklich anders als das, was ich bislang von den USA kenne. Nicht so chic, nicht so funny, nicht so barrierefrei, aber trotzdem sehr sehenswert.