Eben noch den zweiten Teil der Rede von Christiane zu Salm mitbekommen, nachdem ich mich beim Frühstück verquatscht hatte. Aber die wichtigste Aussage war für mich sowieso die Aussage eines Chefredakteurs einer amerikanischen Zeitung, den zu Salm zitierte, dass er froh sei, dass die Redakteure noch unter seiner Marke bloggen und nicht ein eigenes Label aufmachen.
Jetzt sitze ich im Panel „Podcasts als Social Media: Warum Web 2.0 Menschen eine Stimme gibt“ mit Oliver Bertram und Andreas Schäfer vom Podcast Couchpotatoes, Journalist Mario Sixtus und Nico Lumma von Interdings. Es moderiert Thomas Wanhoff, Journalist und Vorstand des Podcastverbandes. Aktualisierung des Beitrags folgt.
Ausgerechnet im „Raum Podcast“ gibt es kein kostenloses WLAN, jedenfalls nicht in der Nähe der Steckdosen. Gestern im „Raum Neckar“ gab es zwar kostenloses WLAN aber keine Steckdose. Ein Techniker war dann aber so nett und hat mir aus der Dolmetscherkabine ein Kabel gezogen. Jetzt blogge ich halt wieder über UMTS.
Bislang hat das Panel noch nicht viel Erkenntnisse gebracht, bislang mehr Selbstdarstellung. Mario Sixtus sagt gerade, man könne sich beim Podcasten den Luxus gönnen, sich ein qualitatives Publikum zu haben. Die Frage nach der Anzahl der Zuhörern eines Podcasts oder der Zahl nach Lesern übertrage nur die Denkweise der Massenmedien auf Blogs und Podcasts. Andreas Schäfer sagt, der Begriff Web2.0 sei nur gut dafür eine Goldgräberstimmung zu verbreiten. Nico Lumma widerspricht massiv.
Mario Sixtus meint, Podcasts müssen nicht das neue Massenmedium werden. Andreas Schäfer sagt, es Podcasts hätten eine höhere Einstiegsschwelle als Weblogs. Handmikros fürs Publikum gibt es nicht, weil die Technik es wohl vergessen hat. Jetzt geht es um Politik und die Rolle von Podcasts. Irgendwie verläuft die Diskussion etwas schleppend. Thomas Wanhoff bittet das Publikum um Statements und Fragen. Irgendwie etwas mühselig ohne Mikro. Ich verstehe nur jeden zweiten Satz. Ein Hörfunkredakteur gibt zu bedenken, dass die Technik einige abschreckt zu podcasten. Eine Frau sagt, sie verstehe einiges nicht in der Diskussion. Sie meint, die Aussagen seien widersprüchlich, weil auf der einen Seite sage man, das Radio habe ausgedient, andererseits soll gesagt worden seien, Podcasts könnten eine Talentsuche erleichtern. Hinweis: Die Publikumsbeiträge sind kaum zu verstehen, Thomas Wanhoff fasst sie zusammen und ich versuche mitzubloggen – Informationsverlust und Ungenauigkeiten sind daher nicht auszuschließen.
Eine Frau im Publikum fragt, warum sich die Podcaster verteidigen und warum es die Konfrontation zwischen klassischem Hörfunk und Podcasts überhaupt gibt. Andreas Schäfer meint, die klassischen Medien fühlen sich bedroht und gleichzeitig würden die klassischen Podcastkanäle mit Angeboten der Hörfunkstationen „verstopft“. Die kleinen Anbieter würden dann nicht mehr gefunden. Mario Sixtus meint, wer sich ein bisschen mit dem Medium beschäftige, werde auch fündig. Eine Frau fragt, ob es Podcastworkshops gibt. Thomas Wanhoff meint, diese seien oft sehr technisch.