Daniel James war 23 und ein guter Rugbyspieler bis er sich bei einem Training 2007 das Rückgrat brach. Seitdem war er querschnittgelähmt und saß im Rollstuhl. Im September hat er sich in der Schweiz das Leben genommen / nehmen lassen und hat damit eine Debatte über aktive Sterbehilfe in Großbritannien angefeuert.
Ich bin immer ziemlich fassungslos, wenn ich solche Geschichten lese, weil mir gleich so viele Fragen durch den Kopf schießen: Wie ist seine Reha verlaufen? Hatte er keine Unterstützung durch seine Mannschaft? Wieso bringen ihn seine Eltern in die Schweiz? Wieso konnte man seine Lebensqualität nicht verbessern? War er psychologisch gut betreut? Wie gut sind die Rehabilitationsmöglichkeiten in Großbritannien für frischverletzte Querschnittgelähmte? Warum bezeichnen die Eltern sein Leben als „Existenz zweiter Klasse“? Wusste die Familie nicht, welche Unterstützung man hier bekommt, wenn man eine Behinderung hat? Wusste er, dass man Rugby im Rollstuhl spielen kann? Wie kann man eine Situation nach gerade mal einem Jahr überhaupt einschätzen? All diese Fragen werden in den Medienberichten und der aufgeregten Diskussion nicht beantwortet und lassen mich ratlos zurück.