Aus den Kommentaren zu „An den Rollstuhl gefesselt“ entnehme ich, dass einige noch nicht wissen, warum man als Journalist besser nicht „taubstumm“ schreibt und auch als Normalsterblicher das Wort gerne aus seinem Wortschatz streichen darf.
Die Gründe:
1. Der gute alte Duden empfiehlt seit vergangenem Jahr im Synonymwörterbuch, „dass die früher übliche Bezeichnung taubstumm durch gehörlos ersetzt werden sollte“.
2. Der Gehörlosenverband München hat auf seiner Internetseite zusammengefasst, warum das Wort „taubstumm“ von Gehörlosen abgelehnt wird: Das Wort „Stumm“ lässt sich etymologisch von dem Wort „Dumm“ herleiten. Daneben ist kein Gehörloser wirklich stumm. Gehörlosen können sprechen, aber nicht hören, was sie sagen. Das heißt, es ist einfach falsch, das Wort zu nutzen.
3. Das Wort „Gehörlos“ betont ein neues Selbstverständnis gehörloser Menschen. Sie bezeichnen sich selbst als gehörlos, nicht als taubstumm. Im Gegenteil, das Wort „taubstumm“ wird als diskriminierend und abwertend empfunden.
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