In Großbritannien gibt es derzeit eine Diskussion darüber, wie man damit umgehen soll, dass Einwanderer aus Pakistan eine 13-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, ein behindertes Kind zu bekommen als der Rest der Bevölkerung. Verantwortlich dafür sei, dass es in deren Kultur üblich ist, dass Cousine und Cousin heiraten, schreibt die BBC.
Einer meiner interessantesten Recherchen bei BBC war für eine Sendung über das Thema Geschwisterliebe, ausgelöst durch das Verfahren in Deutschland gegen einen Mann, der erst im Erwachsenenalter seine Schwester kennen gelernt hat und mit ihr Kinder hat.
Es gibt durchaus geteilte Auffassungen darüber, wie man mit dem Thema umgehen soll und ich habe immer noch keine wirklich gefestigte Meinung darüber. Ist es wirklich ein medizinisches Problem oder nicht eher ein moralisches? Wären alle Bedenken aufgehoben, wenn es die behinderten Kinder nicht gebe? Und dann gibt es auch Wissenschaftler, die sagen, dass man nicht eindeutig nachweisen kann, dass die Behinderungen durch die innerfamiläre Fortpflanzung kommen.
Ich glaube, dass man das Thema nicht über gesetzliche Regelungen in den Griff bekommt. Deutschland ist übrigens eines der wenigen Länder, die geschwisterlichen Sex unter Strafe stellt. Ich frage mich, was der wahre Grund dafür ist. Eigentlich könnte es dem Gesetzgeber doch egal sein. Geht es also wirklich darum, behinderte Kinder zu verhindern?
Ich bin gespannt, wie die Debatte hier weiter geht. Letztendlich hilft wohl nur Aufklärung – wenn die Wissenschaft wirklich sicher ist, woher diese hohe Zahl an behinderten Kindern kommt. Die Entscheidung liegt dann aber immer noch bei den Paaren.