Willkommen in Canberra

Christiane Link

Altes Parlamentsgebäude und Platz mit Fahnenmasten

Wir sind unterdessen in Canberra angekommen – nach meiner ersten Fahrt mit einem Auto, bei dem das Lenkrad rechts sitzt.

Weite Landschaft mit Auto, das links fährt

Ich hatte ja schon ein bisschen Lampenfieber vor der ersten Fahrt im Linksverkehr, aber es ging erstaunlich gut und nach vielen vielen Kreuzungen, Kurven und Serpentinen kenne ich das Auto und weiß, wie man links fährt. Schottland und Irland sind damit in meiner Reisewunschliste weiter nach oben gerückt.

Bevor mir das aber gegönnt war, durfte ich nette Menschen im deutschen Konsulat in Sydney kennen lernen.

Deutsches Konsulat in Sydney

Was ich nicht wusste: Man braucht eine englischsprachige Beglaubigung seines Führerscheins, wenn man in Australien Auto fahren will. Diese hatte ich mir nicht in Deutschland besorgt (Asche auf mein Haupt!), aber das Konsulat konnte mir helfen und übersetzte mir meinen Führerschein und beglaubigte die Übersetzung. Das heißt, eine 1:1-Übersetzung ist es nicht. Ich habe nämlich zwei Beiblätter mit Auflagen in meinem Führerschein. Das Behördendeutsch in epischer Breite besagt letztendlich nur, dass ich mit Handgas fahren muss und noch ein paar andere Auflagen haben sie sich ausgedacht: „Außenspiegel rechts“ steht da zum Beispiel. Welcher Australier braucht den nicht? Das Konsulat handelte wirklich pragmatisch, ließ das ganze Blabla weg und schrieb nur, dass ich eine Brille brauche und nannte das ganze „Extract“. 48 Australische Dollar hat mich das gekostet und ich bin nun um eine Erfahrung reicher: Ich kenne jetzt eine Auslandsvertretung von innen und weiß, dass es dort sehr bemühte Leute gibt.

Ansonsten ist es hier sehr heiß (von einigen Schauern abgesehen) und wunderschön.

Klippen am Meer

Blick auf die Oper in Sydney

Die Landschaft ist einfach herrlich und weitgehend barrierefrei ist das Land auch – nicht so gut wie die USA, aber besser als Europa. Ein Manko sind allerdings die öffentlichen Verkehrsmittel. Viele Busse sind nicht zugänglich. In Canberra habe ich noch keinen einzigen Niederflurbus gesehen. In Sydney schätze ich das Verhältnis Bus mit Stufen zu Niederflurbussen 3:1. Dafür gibt es an jeder Ecke Rollstuhltoiletten, was einen Urlaub hier sehr entspannend macht und auch viele Hotels haben barrierefreie Zimmer.

Unser Auto haben wir bei Hertz gemietet. Sie haben ein qualitativ erstaunlich gutes Handgas (Bild kommt noch), das fest eingebaut ist. Manche Autovermietungen in den USA bieten Handgas an, das nach Bedarf eingebaut wird. Das ist zwar praktisch für die Firma und gewährleistet eine fast 100-prozentige Verfügbarkeit, kann aber dazu führen, dass man mit sehr rudimentärer Technik durch die Gegend fährt und einem nach einer Stunde der Arm weh tut.

Auffallend sind übrigens die vielen Blindenampeln, die Australien hat. Wir haben noch keine einzige Ampel gesehen, die nicht auch akustisch mitteilt, was sie anzeigt – und das in einer Lautstärke! Am Anfang sind wir immer erschrocken, wenn es grün wurde.

Morgen fahren wir weiter in Richtung Süden – Melbourne entgegen, allerdings mit Zwischenstopp.



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