Wer meint, man müsse nur in die USA fahren, um von der WM nichts mitzubekommen, liegt falsch. Auch hier steht an ganz vielen Kneipen, dass sie die Spiele übertragen. Wir haben das Deutschland – Polen-Spiel im Goetheinstitut in Washington D.C. gesehen.
Das war sehr nett. Es gab deutsches Bier und Brezel. Es waren viele Deutsche da. Die meisten leben hier. Außerdem waren Gäste der polnischen Botschaft unter den Zuschauern. War sehr lustig.
Das Goetheinstitut ist wirklich ein Stück Deutschland in Washington. Ich habe mich gleich wie zu Hause gefühlt als ich die Stufen vor dem Eingang sah. Ein amerikanischer Mitarbeiter brachte uns dann mit dem Lastenfahrstuhl zur Leinwand, wo das Spiel übertragen wurde – aber nicht ohne zu erwähnen, dass das Goetheinstitut gegen das Gesetz verstoße, weil sie nicht barrierefrei sind. Ich sagte ihm augenzwinkend, dass das zur deutschen Kultur gehöre. Ich musste dringend zur Toilette und es gab eine Rollstuhltoilette, die diesen Namen aber nicht verdient hatte. Mein Rollstuhl ist 63 Zentimeter breit und 80 Zentimeter tief. Ich passte kaum in den winzigen Raum und es bedurfte einiger Akrobatik bis ich mein Ziel erreicht hatte. Als ich dann endlich umgestiegen war, kam ich gegen den Rollstuhl und der gegen die Tür – es war ja super eng. Weil zu allem Überfluss auch noch das Schloss defekt war, sprang die Tür auf. Die Welt zu Gast bei Freunden mit winziger Rollstuhltoilette und defektem Schloss. Es kam Gott sei Dank niemand rein – ich konnte meine Akrobatik in Ruhe beenden und zwischendurch die Tür zuhalten.