Das ist wohl einer der meist gestellten Fragen von Fahrgästen in Londoner Bussen. Denn es gab bis vor kurzem weder Haltestellenanzeigen noch -ansagen. Man musste immer selber versuchen, einen Blick auf die Bushaltestelle zu erhaschen, um zu sehen, wo man gerade ist. Hatte man sich verirrt, waren die Busfahrer auch keine große Hilfe. Die kennen bei weitem nicht alle Haltestellen, sondern manche sind froh, wenn sie sich währen ihrer Tour durch die Stadt nicht verfahren.
Das hat jetzt ein Ende, denn seit heute haben alle 8000 Londoner Busse eine Haltestellenanzeige und -ansage. Blinden Menschen mussten in London bislang schon sehr abenteuerlustig sein, wenn sie in einen Londoner Bus gestiegen sind, um von A nach B zu kommen. Denn wie gesagt, die Busfahrer waren nicht immer eine Hilfe. Im Gegenteil. Sie gaben teilweise falsche Informationen und der blinde Fahrgast fand sich dann irgendwo wieder, wo er gar nicht hinwollte. Es gab seit ich hier bin diverse Zeitungsartikel mit solchen Geschichten.
Das System iBus funktioniert vollautomatisch und über Satellitenortung weiß das System, wo sich der Bus gerade befindet und wann die nächste Haltestelle angezeigt bzw. angesagt werden muss. Und auch die Leitstelle weiß jetzt wo ihre Busse sind. Es soll ja hier Busfahrer gegeben haben, die fuhren wie und wann sie wollten oder auch gar nicht. Es ist laut Transport for London das derzeit größte Ortungssystem für Fahrzeuge weltweit.
Das ist übrigens ein schönes Beispiel, wie Barrierefreiheit allen Menschen nutzt: Ob Touristen, Fahrgäste, die sich nicht auskennen, blinde oder gehörlose Menschen – alle brauchen Haltestellenanzeigen und / oder -ansagen. Und die Verkehrsbetriebe nutzen das System auch noch zur Ortung ihrer Busse. Damit ist allen gedient.